Rollstühle

Rollstuhl

Was ist ein Rollstuhl, wofür benötigt man einen Rollstuhl, welche Rollstuhlarten gibt es?

Rollstühle helfen Mitmenschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit, Ihre Eigenständigkeit und Mobilität im Alltag sowie die Teilnahme am sozialen Leben zu erhalten.
Ist das selbstständige Gehen durch einen unfall-, krankheits- oder altersbedingt nicht mehr möglich, kommt ein Rollstuhl zum Einsatz.
In Deutschland gibt es ca. 1,5 Millionen und dadurch gibt es unterschiedliche Rollstühle auf dem Markt.
 
Darauf kommt es beim Rollstuhlkauf an
Beim Kauf von einem Rollstuhl werden Sie mit unterschiedlichen Rollstühlen und deren Einsatzzwecken konfrontiert.
Je nach Einsatzgebiet, Körperstatur und Art der körperlichen Einschränkung muss ein Rollstuhl unterschiedliche Kriterien erfüllen.
Natürlich muss der Rollstuhl zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passen.
Hier spielen folgende Kriterien eine Rolle:
 
-Körpergröße
-Körpergewicht
-Einsatzzweck
-mögliche Einschränkungen
-Abmessungen des Rollstuhls
 
Der Rollstuhl muss zu Ihrer Körpergröße und Gewicht passen. Es gibt Rollstühle für unterschiedliche Körpergrößen.
Der Einsatzzweck legt fest, wo Sie z.B. den Rollstuhl nutzen.
Wird der Rollstuhl mehr in Räumen genutzt, sind die Anforderungen anders, als wenn Sie den Rollstuhl für draußen nutzen möchten.
Die Maße des Rollstuhls spielen ebenfalls eine Rolle, denn der Rollstuhl soll natürlich durch alle Zimmer-/ Türen passen.
Hier sollten Sie vor dem Kauf die Türen ausmessen.
 
Ebenfalls sollte man sich Gedanken machen, oder beraten lassen über welche Eigenschaften der Rollstuhl verfügen soll.
 
Das Gewicht ist ein wichtiges Merkmal
Die modernen Rollstühle sind in Leichtbauweise gefertigt und bieten dennoch genügend Stabilität.
Hier spielt es keine Rolle, ob der Rollstuhl faltbar ist, oder nicht.
Ein niedriges Gewicht und kleine Rollstuhlmaße erleichtern die Mitnahme im PKW oder Flugzeug und flexibel in den Urlaub zu fahren.
 
Die Sicherheit spielt für Rollstuhlfahrer und -Fahrerinnen eine wichtige Rolle.
Die meisten Rollstühle verfügen über eine umfangreiche Sicherheitsausstattung.
Darunter fallen die Feststellbremsen, die das ungewollte Wegrollen des Rollstuhls verhindern.
Am Schiebegriff sind ebenfalls Bremsgriffe montiert, die von einer Begleitperson betätigt werden können.
Für das sicherere Überwinden von Hindernissen helfen Ankippbügel und Sicherheitsgurte sorgen für einen festen Halt des Fahrers.
Zwei ganz wichtige Kriterien, welche Sie beim Rollstuhlkauf beachten sollten:

–         sind die Passgenauigkeit und
–         die Einstellmöglichkeiten

Denn der Rollstuhl sollte sich an die Anatomie des Nutzers anpassen lassen, um ein ergonomisch vorteilhaftes Sitzen und natürlich höchstmöglichen Komfort zu bieten.
Ein Modell mit vielen Einstellmöglichkeiten, bietet die Möglichkeit jederzeit eine bequeme Sitzposition zu finden.
Zu den gängigsten Einstellmöglichkeiten zählen eine anpassbare Rückenlehne, eine höhen- und tiefenverstellbare Sitzfläche sowie längen- und winkelverstellbare Fußstützen.
Je nach Bedarf und Ausstattung sind weitere Anpassungsmöglichkeiten wie z. B. eine verstellbare Kopfstütze oder anpassbare Armauflagen vorhanden.
 
Welche Rollstühle gibt es?
Neben Standard-Rollstühlen gibt es folgende Rollstuhlarten:
 
–         Aktivrollstühle
–         Leichtgewichtrollstühle
–         Pflegerollstühle
–         Dusch- und Toilettenrollstühle
–         Transportrollstühle und 
–         Elektrorollstühle.
 
Zusätzlich gibt es auch praktische Rollator-Rollstuhl-Kombinationen.
 
Standardrollstuhl
Die Standardrollstühle erfüllen ihren Zweck bei gelegentlichem Gebrauch, bieten aber nur wenig Komfort.
Der Standardrollstuhl findet meist nur Anwendung für die temporäre Nutzung nach Verletzungen und wird dadurch meist in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen genutzt.
Die Standardrollstühle sind zudem sehr schwer, denn hier wird meist auf eine robuste Bauweise wert gelegt.

Leichtgewichtsrollstuhl
Der Leichtgewichtsrollstuhl ist meist aus Aluminium und verfügt über ein Faltmechanismus.
Mittlerweise gibt es Leichtgewichtsrollstühle auch aus Carbon.
Der Faltmechanismus eignet sich für den platzsparenden Transport oder der Aufbewahrung.
 
Pflege- oder Multifunktionsrollstuhl
Ein Pflegerollstuhl kommt meist bei Menschen zum Einsatz, die keine Rumpfkontrolle mehr haben oder bettlägerig sind.
Der Pflegerollstuhl ist häufig in der heimischen und institutionellen Pflege zu finden und bietet zahlreiche Ausstattungsmerkmale.
Ein Pflegerollstuhl verfügt meist über eine Kopfstütze, die Arm- und Fußstützen können vielseitig verstellt werden und/oder die Rückenlehne ist vollständig umklappbar.
 
Aktiv- und Adaptivrollstuhl
Ein Aktiv- oder Adaptivrollstuhl eignet sich für Rollstuhlfahrer, die in ihrem Alltag möglichst aktiv und mobil bleiben möchten.
Diese Rollstühle werden meist körpergenau und individuell gefertigt.
 
Transportrollstuhl
Der Transportrollstuhl wird meist eingesetzt, um Patienten von A nach B zu befördern.
Transportrollstühle sind eine echte Alternative, wenn ein Rollstuhl zum Leihen für einen bestimmten Zeitraum benötigt wird.
Durch das meist niedrige Gewicht und Faltmechanismus kann der Transportrollstuhl überall mit hingenommen werden.
 
2-1-Rollator (Rollator-Rollstuhl-Kombination)
Eine sehr flexible Lösung ist eine sogenannte Rollator-Rollstuhl-Kombination.
Mit einer solchen Mobilitätshilfe erhält der Anwender nicht nur alle Vorteile eines Rollators, sondern man kann innerhalb weniger Sekunden den Rollator zu einem vollfunktionsfähigen Rollstuhl umbauen.
Die Rollator-Rollstuhl-Kombination kommt zum Einsatz, wenn die eigenständige Fortbewegung noch möglich ist, allerdings auf weiten Strecken schwerfällt.
 
Elektrorollstuhl
Ein Elektrorollstuhl ist für Menschen, die körperlich nicht mehr in der Lage sind, einen Rollstuhl aus eigener Kraft zu schieben.
Weiterhin bleibt der Anwender unabhängig von Pflegepersonal und Angehörigen.
 
Die richtige Sitzposition im Rollstuhl
Die perfekte Sitzposition in einem Rollstuhl sieht so aus:
Sie sitzen Smit einem aufrechten Rücken und Becken im Rollstuhl.
Das Becken sollte möglichst weit an der Rückenlehne sein.
Die Füße sollten auf den dafür vorgesehenen Stützen aufliegen und dabei die Knie senkrecht zum Sprunggelenk stehen.
Unter- und Oberschenkel bilden einen rechten Winkel.
Eine grundlegende Voraussetzung für eine korrekte Sitzposition im Rollstuhl ist eine optimale Anpassung.
Für die optimale Anpassung ist es unbedingt notwendig die Körpermaße auszumessen, denn auf dieser Grundlage kann der Rollstuhl angepasst werden.
 
Sitzbreite (SB) ausmessen
Als Sitzbreite bezeichnet man den Abstand zwischen den beiden Armlehnen.
Der Abstand sollte so groß sein, dass man auf dem Rollstuhl bequem Platz nehmen kann gleichzeitig, sollte aber auch ausreichend Halt gegeben sein.
Das heißt: Man sollte im Rollstuhl nicht nach links und rechts rutschen, aber auch nicht eingeklemmt sein.
Um die richtige Sitzbreite zur ermitteln, messen Sie an der breitesten Stelle Ihres Beckens.
Diese befindet sich in etwa auf der Höhe des Oberschenkelknochens. Dazu addieren Sie Fingerspitzen und das Ergebnis ist die optimale Sitzbreite.
 
Sitztiefe (ST) ausmessen
Mit Sitztiefe ist der Abstand zwischen Rückenlehne und der Vorderkante der Sitzfläche gemeint.
Klar ist, die optimale Sitztiefe sollte groß genug bzw. lang genug sein, um bequem im Rollstuhl sitzen zu können.
Eine zu lange Sitzfläche verleitet zum Wegrutschen und eine zu kurze Sitztiefe belastet Beine und Oberschenkel.
Um die optimale Sitztiefe zu ermitteln, setzen Sie sich einfach mit aufrechtem Rücken auf einen Stuhl.
Dann messen Sie den Abstand zwischen Ihrem Rücken und der Kniekehle.
Von dem Abstand (Zahl) ziehen Sie zwei Fingerbreiten ab und schon haben Sie Ihre optimale Sitztiefe ermittelt.
 
Sitzhöhe (SH) ausmessen
Die Sitzhöhe ist der Abstand zwischen Boden und der oberen Kante der Rollstuhl-Sitzfläche.
Hier muss zwischen der vorderen und hinteren Sitzhöhe unterschieden werden, denn aufgrund des Sitzgefälles sind die Sitzhöhen nicht identisch.
Das Gefälle ist allerdings entscheidend für die einwandfreie Nutzung.
Bitte beachten Sie bei der Messung, ob ein Sitzkissen zum Einsatz kommt.
Die optimale Sitzhöhe liegt vor, wenn unter dem Fußbrett min. 3cm Bodenfreiheit vorliegt und die Handinnenflächen beim Herabhängen der Arme in Höhe der Radnabe befinden.

Rückenhöhe (RH) ausmessen
Auf die korrekte Einstellung der Rückenhöhe ist ebenfalls zu achten.
Als Rückenhöhe wird der Abstand zwischen der Oberkante der hinteren Sitzfläche und der Oberkante der Rückenlehne beschrieben.
Bei ständigem Gebrauch ist die Rückenhöhe ausschlaggebend, denn sie ist für die einwandfreie und komfortable Nutzung verantwortlich.
Die Rückenlehne endet max. 1-2 Zentimeter unter Ihrem Schulterblatt.
 
Unterschenkellänge (UL) ausmessen
Die Unterschenkellänge definiert den Abstand zwischen Fußsohle inkl. Schuhsohle und der Kniekehle.
Hierzu messen Sieden Abstand von Kniekehle bis zur Unterkante der Fußsohle (inkl. Schuh)
Sollten Sie die Unterschenkellänge direkt am Rollstuhl ausmessen, berücksichtigen Sie dabei unbedingt ein mögliches Sitzkissen, denn die Höhe des Sitzkissens sollte hinzugerechnet werden.
Die Unterschenkellänge passt, wenn sich die Knie in einem 90°-Winkel befinden und die Füße gerade auf dem Fußbrett stehen.
 
Haben Sie noch Fragen oder möchten einen Rollstuhl kaufen?
Gerne beraten wir Sie unter folgender Telefonnummer 06172 / 6772470 und helfen Ihnen dabei, den richtigen Rollstuhl zu finden.